Jikkemien Ligteringen (*1974, geboren in den Niederlanden, lebhaft in Freiburg) extrapoliert ihr Interesse am Menschen - an seiner Positionierung zu sich selbst und zur Gesellschaft in der Empfindung der Deplatzierung - dadurch, dass sie ihn mithin nicht in jenen Kontexten darstellt, in welchen er normalerweise zu finden ist. Hingegen provoziert sie durch die kompositorische Anschaulichkeit der Auslassung die optionale Einflussnahme auf ein Geschehen. In dieser Auslassung wird jene Geschichte zu einer von aberhundert anderen erzählbaren Eventualitäten. Sowohl in der Installation »getaway« als auch in den Malerei-Arbeiten »places« liegt diese Zentralität des Verschwindens zugrunde. Es geht hier um Flucht. Dieses Thema wird narrativ aufgenommen; Mittels reduktionistisch verwendeter, einzelner Objektreste wie z. B. Kleidungstücke aus einem unbekannten Koffer, oder via Raumszenarien wie menschenleere beleuchtete Gebäude oder Fussballfelder.

»Ich wünschte dass wir uns selbst mit unserem eigenen Fliehen auseinandersetzen, dann können wir vielleicht einfacher eine Verbindung zu den Menschen finden, die auch ein Ende ihrer Flucht suchen. Zugleich versuche ich den Betrachter mit meinen Bilder an die Ambivalenz von geborgener Ruhe und unheimlichem Nichts heranzuführen.«

Text in Teilen Judith Beck

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